Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Sonntag, 19. August 2012

Mysterien der Lust


Villa dei Misteri, Pompeji, (ca. 60 v.Chr.)


Rund geschlossen prangt der Göttin Liebesmal
golden braun gekräuselt schließt sie ihre Bahn,
neigt den Trichter in des Grales Mitte tief,
deren Wülste öffnen, wenn die Göttin rief,
aufzunehmen, zu umfangen, wer sie sucht,
zu versinken in des Lustes Sumpf verrucht,
die Gestalten tauchen zu des Moores Grund,
färben ihre Seelen in dem dunklen Schlund,
wenn das Feuer unsrer Göttin Liebe zündet,
alles brennt, für immer härtet und verkündet,
unter dieser liebesstarren Schale seht,
glüh ich weiter, meine Seele nie vergeht.

Sanft gewogen doch gespannt im Monde kreisend
alle Liebhaber gezogen in den Bann,
lockt mit Himmels Düften sie des Weges weisend,
den zu folgen, für den Menschen sie ersann,
als die Göttin mit der Welt ihr Herz verbunden,
ihre Lust als Schönheit in die Leiber goss,
deren hitzig Wallen niemals ward entschwunden,
wer des Mondes Spaltes Tiefen je genoss,
weitend sich zum ewig endlos Paradiese,
dessen Schlundes Kräfte keiner widerstand,
dass auch er der Liebe Lust und Glück bewiese,
die im Göttergral er bei der Göttin fand.

Oh wie lieblich windet sich des Kreises Ring,
pocht bereit, sich dem zu öffnen, ein er fing,
Seelen wandert weiter blindlings nicht herum,
findet ein euch, beugt euch, gebt euch hin ganz stumm,
stoßt hinab von festen Griffen wohl umfangen,
in der Götter Liebes Zentrum zu gelangen,
dort wo ihre Energie als Kraft obwaltet,
alles Leben, Lust und Liebe, Heil gestaltet,
zwischen Mann wie Weib zu zwei Geschlechtern teilten,
die sich trafen, wenn sie bei einander weilten,
bei der Göttin aber blieb die Liebe eins,
andernorts zur andren Zeit des Götter Seins.

Suchet in euch, wo die Götter Menschen liebten,
öffnet willig diesen Zugang, tretet ein,
sind der Wege alles, die euch Götter rieten,
in dem Bund der Liebe und der Lust Verein,
sich mit ihnen heimlich leiblich zu verbinden,
habt ihr mehr nicht als der Götter Liebesmal,
dieses aber werdet ihr auch dort nur finden,
wo es ward gezeichnet nach der Götter Wahl,
dessen Hitze brennend Körper nicht versengt,
heiße Flammen lassen Seelen lodern hoch,
wenn es in der Götter Schöße tief versenkt
eurer Menschen Glieder zu der Göttin zog.

Wer allein die Kraft von Lust und Liebe fand
ungebunden frei in unsrer Götter Hand,
keines andren Lebens Zweck sich unterwarf,
als zu suchen, dessen ihrer Lust bedarf,
allen Zwangs, die eigne Liebesgier zu binden,
ward entledigt, um den Wächtern zu entwinden
deren Macht, die sie sich hatten angeeignet,
als des Glückes Freiheit hatten sie geleugnet,
kann erleben, wie die Mauern berstend brechen,
Fluten sich ergießen über dürre Flächen,
wollüstig der Sehnsucht Kerker sprengen auf,
Liebe, Leben, Freiheit, Würde, Heil zuhauf.

Frieden schafft sich jede Seele nur im Gral,
wenn inmitten von der Götter Macht gefangen
es entschwindet aller freien Liebe Qual,
angetrieben durch der reinen Lust Verlangen
eins zu sein mit dem, was unsre Göttin schuf,
aufzugehen in der allgemeinen Liebe,
wenn ihr widerlegt der schäumend Lust Verruf,
nur wer findet zu der Götter Leben Triebe,
aufgesogen von der Kraft die Welt belebend,
im Orgasmus ihres Seins sich selbst verliert,
hin sein Werden Gott und Göttin gebend,
dort sein eignes Leben in der Welt gebiert.

Weder Mann noch Frau die wahre Freiheit gründet
auf der Kraft, die Einzelnes zum Leben bindet,
deren Seelen Schönheit niemals ungebunden
ziellos waren in des Leibes Lust verschwunden
in den raum- und zeitlosen Gefilde Weiten,
die allein die Götter Menschen nur bereiten
fern von aller gegenseitig Treue Pflichten
mancher Liebe beigefügter Last Gewichten,
hat der off‘ne Gral sie einmal aufgenommen,
Leib und Seele, von der Götter Lust benommen,
werden aller Freiheit Liebe selbst gewinnen
und durch sie der Menschen Hüter Zwang entrinnen.

Dienstag, 7. August 2012

Der Schönheit göttliche Erleuchtung


Copyright Karsten Cascais
Hinweis: aus urheberrechtlichen Gründen nur die Zusammenfassungen mit freundlicher Erlaubnis des Berechtigten, der gesamte Beitrag ist erschienen in der Essay-Sammlung: Sein und Werden in der Göttin Schoß


1 Wahrheit offenbart sich nur im Irrtum  1
2 Des Menschen Wahrheit gleicht nur ab  1
3 Erkenntnis jenseits einer mentalen Erkenntnis  2
4 Liebe als Beispiel übersinnlicher Erkenntnis  3
5 Erleuchtung als reales Phänomen  4
6 Die Seele ist das Leben  4
7 Das Bewusstsein als göttliches Auge  5
8 Der Schönheit Erleuchtung  6


Überblick


Erkenntnis kann der Mensch nur mittels Irrtums finden, mit seinem Verstand und dessen Mitteln kann er nur das feststellen, was nicht ist oder „nicht geht“, als ein Negatives, nicht jedoch etwas das wirklich ist, also ein Positives. Als positive Erkenntnis erfährt er nur systemische Wahrheiten, bei einer Verallgemeinerung zur darüber hinaus gültigen (allgemeinen) Wahrheit aber übersieht er, dass er dabei nur das eine mit einem anderen, mit dem zuvor zur Begründung eines Systems dieses willentlich definiert wurde, abgleicht. Die Metaphysik versucht sich aus diesen engen Fesseln zu lösen, verlässt dabei aber die Grundlagen der Wissenschaftlichkeit jeder mentalen Erkenntnis. Sollte es eine andere Form einer Erkenntnis, außerhalb der mentalen Begrenzungen geben, dann wäre es eine Offenbarung, deren Wahrhaftigkeit sich allein aus dem Offenbarten und nicht mittels intellektueller Mittel herleiten würde, man spricht hier von einer Erleuchtung. Erkenntnisse fernab allen Wägens und Wiegens des Verstands findet man z.B. in der Liebe. Ist sie ein Beispiel für Erleuchtung? Naheliegt aber auch die Deutung, dass Erkenntnis oder auch Erleuchtungen dieser Art sich oft ohne intellektuelle Vermittlung unmittelbar der emotionalen Kommunikation bedienen, damit einer Eigenschaft des Bewusstseins selbst, die den Ausschluss (ansonsten vorgelagerter) intellektueller Erkenntnisvorgänge nahelegt. Verstanden werden kann dies aber auch in dem Sinne, dass die Liebe kraft der sie begründenden Bindungskraft Teil der allgemeinen Lebenskraft ist und damit selbst unmittelbar ein Gegenstand der allgemeinen Belebung der Welt. Der Vorgang der allgemeinen Belebung der Welt und der Eingliederung des Menschen in diesen Vorgang kann vom Menschen wahrgenommen und erlebt werden. Dies ist eine wesentliche Eigenschaft seines Selbstbewusstseins (sich im eigenen Entstehen und Wahrnehmen wiederum selbst wahrzunehmen). Für das nur werdende Leben stellt dies aber eine Erfahrung eines Seins dar, denn das Sein liegt dem Werden zugrunde, nicht ein Werden dem Sein. Hierin gründet die Fähigkeit des Menschen zur Wahrnehmung außerhalb des Werdens, das aber nichts anderes als eine Form der Erleuchtung ist- oder auch die Fähigkeit, ein Allgemeines oder, ja nach Definition, auch ein Göttliches wahrzunehmen. Damit eröffnen sich dem Menschen die das Werden bedingenden Grundlagen, wie die Bindungskraft und Liebe, die Lust und vor aller aber die Schönheit. Denn sie erfährt man nur durch Erleuchtung und nicht durch mentale (sich aus den Funktionen des Werdens herleitenden) Funktionen des Verstands.