Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Montag, 13. September 2010

Göttliche Lust und Liebe und das Glück

Franz von Stuck, Salome, 1906, Ausschnitt




Der Seele Mitte Gottes ist,
wo Lust und Liebe sich verteilen,
das Glück mit Strahlen streng vermisst,
wo Gottes Flügel sanft verweilen.


In jedem Herzen glänzt das Licht
der Göttin, ihre Kraft verkündet,
zu weiten aus des Menschen Sicht,
ein jeder ihre Mitte findet.


Nichts Schönes gibt es in der Welt,
nichts Gutes und nichts Wahres,
dass nicht von Gottes Stamme fällt,
nichts Helles und nichts Klares.


Kein Mensch kann ohne sie
in seinem Leben je bestehen,
wenn sie nicht weist ihm, wie
hindurch er hat mit ihr zu gehen.


Die reine Gnade ihm verschafft
allein in göttlichem Gewande,
dass er erlange alle Kraft,
zu winden ein des Glückes Bande.


Es offenbare sich das Glück,
wie es im andren ihn erwarte,
sobald verknüpft er sein Geschick
mit dem, der seines Glückes harrte.


Die Gunst der Göttin den beseelt,
der ihre Lust und Liebe preiset,
in größter Wonne der vergeht,
der ihr Verlangen himmlisch speiset.


Die Pracht, der Taumel, alle Freuden,
die Herrlichkeit und das Entzücken,
sie stets der Götter Huld bezeugen,
mit der den Menschen sie berücken.


Der Seelen Jubel, Leiber Tanz,
des Lieds Gesang in höchsten Tönen,
der Mensch sich gibt der Göttin ganz,
wenn Geist und Körper sich aussöhnen.


Der Göttin Leib vor ihm erstrahlt,
als Kraft und Liebe übersinnlich,
die höchste Lust sie ihm ausmalt
in schäumender Begierde dringlich.


Das Auge des Orkans umtobt
ins Zentrum ihn hinein zu ziehen,
der wilden Kräfte Zucht gelobt,
der tosenden Gewalt zu fliehen.


Wenn Räusche sich bedächtig wandeln,
die Ordnung fiebrig sich zerstäubt
und es verläuft der Menschen Handeln,
wenn alles Leiden wird betäubt.


Dann herrsche überall die Liebe,
mit der die Göttin uns erschuf,
wir finden in der Welt Getriebe
uns nur der Göttin zu Behuf.


Wenn wir gemeinsam uns vereinen,
erkennen wir des Lebens Sinn,
die Götter werden uns erscheinen,
zu bringen uns des Glücks Gewinn.

Dienstag, 7. September 2010

Nur Grundloses kann begründen

In der sinnlosen Verneinung liegt der Großteil der Metaphysik begründet.

Denken ist allein im Leben begründet, dessen Umstände die Möglichkeiten des Denkens ausgestalten.

Leeres Denken ist Denken in Formen, die sich von den ihnen Gestalt gebenden Kräften schon längst gelöst haben.

Dank des Vermögens zur Negation kann man alles denken, ohne indessen allein deswegen Einsichten zu gewinnen.

Denken kann nie begründen, es kann nur Gründe enthüllen.

Im Leben schafft man keine Gründe, Leben selbst ist der Grund, aus dem sich alles ergibt.

Die im Dunklen erstrahlende Blüte der Königin der Nacht hat denselben Grund wie ein jeder Mensch, das Leben.

Wer Gründe verteilt, nimmt sie anderen, weswegen Ideologien stets entgründen.

Ein Grund verliert seine Eigenschaft, sobald man ihn begründet.

Das Grundlose offenbart sich, anders kann man es nicht finden.

Nur Grundloses gibt Gründe.

Wer ins Leben dringt, stößt überall auf Gründe.

Abstraktionen entledigen sich der Gründe, in den Sinnen stolpert man über sie.

Je mehr Leben, umso mehr Gründe.

Gründe erkennt man daran, dass sich Fragen nicht mehr stellen.

In der Natur offenbart sich der Grund, wenn der Trieb befriedigt wird, im Geist, wenn das Glück schimmert.

Der Grund allen Werdens liegt im Glück, von keinem der beiden kann der Mensch je ein Teil werden.

Nur Götter schaffen Gründe.

Kein Grund ohne Gott.

Wer Leben schafft, schafft auch den Grund dafür.

Daher sucht die Gründe und kehrt zu ihnen zurück, wenn ihr sie findet! gp

Sonntag, 5. September 2010

Der Göttin Gründe

Albert Joseph Moore, Summernight, 1890



Alles, was du findest,
gründet auf dem Willen,
dass du dich entwindest,
dunklen Kräften, stillen,
die in toter Erde
eure Seelen binden,
nichts lebendig werde,
alle Kräfte schwinden.

Nur das Werden führte
aus der Gruft empor,
deren Band man spürte,
an Gewalt verlor,
als das Leben quellend
Starres sprießen hieß,
seine Kraft ihm stellend
Neues werden ließ.

Werden ohne Wollen,
was zu tuen ist,
führt zu keinem Sollen,
niemand das vergisst,
ihm ward aufgetragen,
seines Beitrags Sinn
sich nicht zu versagen
um des Ziels Gewinn.

Vorgegeben wird,
das was werden soll,
keiner dabei irrt,
anderem entquoll,
Leben programmierte
in den Genen er,
keiner mehr riskierte
nicht zu werden mehr.

Darin liegt begründet
eines jeden Sein,
allen es verkündet
seinen Grund allein,
den man gab zum Leben
jedem auf den Weg,
dass ihm ward gegeben
unsrer Göttin Steg.

Jeden Grund zum Werden
nur die Göttin schuf,
deren Lust Gebärden
hallen in dem Ruf,
den sie weit verbreitet
in der ganzen Welt,
dass man sie begleitet
durch des Himmels Zelt.

Liebe, Lust und Freude
sind des Lebens Grund,
überall erzeuge
er der Göttin Bund,
den sie mit euch schließe,
wenn sie bei euch weilt,
über euch ergieße
Glück, das euch ereilt.

Daran messet immer,
was als Grund euch deucht,
dass Ihr Odem nimmer
eurem Leib entfleucht,
denn der Göttin Wille
einst das Leben band,
aus der Toten Stille
es zum Werden fand.

© Karsten Cascais