Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Sonntag, 29. August 2010

Die Lust der Göttin heiligt, selbst wenn es Sünde wäre

Aus der Predigt des TdWs

Liebe Schwestern und Brüder im Gebet,

lasset euch sagen, nichts ist in euch, das nicht schon wäre in der Göttin. Das gilt auch für jedes Begehren und alle Lust und Liebe.

Jede Lust ist rein wie auch die Liebe
Das gilt für eure Treue, die ihr einem anderen Menschen versprochen habt, weil ihr ihm zugetan seid, und gilt nicht weniger für das Begehren, nach einem anderen, obwohl ihr bereits einem bestimmten Menschen zugetan und auch versprochen seid. Treue wie auch Untreue sind Wege, die die Göttin, als sie einst die Erde befruchtete, vorgezeichnet hat, wie ihr zu ihrer Lust und Liebe nur gelangen könnt. Die ganze Welt ist das Sein der Götter. Daher ist eine jede Liebe göttlich wie auch jede Lust allgemeinen, also göttlichen Ursprungs ist. Es ist der Schlag des göttlichen Herzens, der dort pocht. Ohne ihn gäbe es keine Liebe und ebenso wenig Lust. Wie mit ihrem Leben sind alle Menschen eingebettet in diese Lust und Liebe, die die Göttin in die Welt brachte. Dies ist auch der Grund, dass selbst die sündigste Lust die reinste Lust der Göttin sein kann. Es ist allein die Lust, die heiligt, selbst wenn es Sünde wäre. Denn es gibt keine Lust, wie auch keine Liebe, die nicht von der Göttin wären.

Die Gefilde von Lust und Liebe sind unveränderbar, nur Gut und Böse verschieben sich
Ein jeder Mensch ist durchwoben von dem göttlichen Atem, der ihn leben lässt. Und ebenso eingebettet ist er in der Lust und Liebe, die ihn sich mit anderen verbinden und gemeinsam an den Freuden der Göttin teilhaben lässt. So wie alles Leben, auch dass eines Mörders, von der Göttin ist, ist es nicht weniger eine jede Lust und Liebe, auch solche, die die versprochene Treue bricht. Das alles ist das Sein des Menschen und damit der Welt. Das Sein ist eine unveränderbare Tatsache, im Guten wie im Bösen. Im Guten haben der Göttin Lust und Liebe verhindert, dass ihre Vertreibung aus den Tempeln, als das Patriarchat mit dem männlichen Eingott zu siegen schien, nicht zu einer Vernichtung des Menschen und seiner Lust und Liebe führte. Niemals war ihre Herrschaft durch Lust und Liebe wirklich bedroht. Im Bösen treiben sie Menschen dazu an, Macht und Gewalt mit dem Geschlechtlichen zu verbinden und andere Menschen in ihrer Abhängigkeit von ihrer Lust und Liebe zu Sklaven der Gelüste und Bedürfnisse anderer zu machen (wie unter dem Patriarchat vielfach mit den Frauen verfahren wurde). Alle sexualfeindliche Moral der Welt hat es zwar nie geschafft, das Reich von Lust und Liebe zu verkleinern, hat aber dabei entscheidend jeweils die Gewichte zwischen Gut und Böse verschoben. Dies erklärt die allgemeine Erfahrung, dass etwa sexualfeindliche Gesellschaften durchaus Erfolge in der Zurückdrängung der freien Lust und Liebe aufweisen, indessen gleichzeitig die Gefilde der Herrschaft von Prostitution, Pornografie und anderen gewaltabhängigen sexuellen Aktivitäten im gleichem Maße zunahmen. Leben, Lust und Liebe lassen sich nicht verdrängen. Wer glaubt der Göttin Kraft im Guten zu beschneiden, der bereitet das Feld für ihr Wirken auf den Gefilden des Bösen. Wie Leben als solches niemals dem Urteil von Gut und Böse unterstellt werden kann, gilt dies nicht weniger für die Lust und Liebe. Wer dies dennoch tut, betreibt das Geschäft des Bösen! Alles aber entstammt immer den Göttern, weswegen auch das Böseste dennoch sich zum Guten wenden kann.

Misshandlung von Lust und Liebe
Vieles was wir bei Menschen als sexuelle Entartung geißeln, beruht auf der Misshandlung der göttlichen Lust und Liebe. Prostitution und Pornografie, wie wir sie heute in Teilbereichen kennen, sind die Tränen der Göttinnen wegen der Vergewaltigung ihrer Lust und Liebe. Nicht die Darstellung geschlechtlich bedeutsamer Handlungen wie auch nicht die geschlechtliche Hingabe auch um anderer Vorteile als der Lust und Liebe willen sind von Übel. Dies kann alles mit dem Willen der Göttinnen übereinstimmen. Das Übel entsteht erst mit der Unfreiheit, die mit der Ausübung dieser Formen menschlicher Geschlechtlichkeit verbunden ist, sei es dem Entstehen oder der Teilnahme nach. Es verhält sich hier nicht anders als bei anderen menschlichen vitalen Aktivitäten. Diese Unterscheidung wurde aber in der Vergangenheit und wird heute noch weitgehend verwischt, indem das Üble mit der Grundlage des Erzwungenen gleichgesetzt wird. Das dient der Machterhaltung der einen über die anderen, richtet sich aber gegen alle göttliche Lust und Liebe. Wie alles, was sich gegen das Leben richtet, führt es dazu, dass der Druck an anderer Stelle entweicht und so die Kräfte, die Pornografie und Prostitution erzeugen, wiederum verstärkt.

Die Götter brachten auch Verlässlichkeit
Als die Göttin die Lust wie die Liebe mit der Treue verbunden hat, geschah dies nicht über eine Beschränkung ihrer Lust und Liebe. Wie sollte dies denn gehen, wo das doch das Leben ist! Die Lust und Liebe verloren nie von ihrer reinen göttlichen Kraft. Daher ist ihnen, wenn erst einmal die reine Lust und Liebe lodern, kein Gegenmittel gewachsen. Als die Welt belebt wurde, weil die Göttin sie mit ihrem Leib berührte, brachte sie als des Lebens weiteres Prinzip auch die Verlässlichkeit auf die Erde. Ohne Verlässlichkeit gäbe es kein Leben, denn Leben entsteht nur dadurch, dass alle an einem Vorgang Beteiligten verlässlich die von ihnen zu erbringenden Aufgaben erfüllen. So teilen sich Zellen, bilden Zellverbände und Organe und teilen die Aufgaben nach vorgegebener Information und schaffen so Schritt für Schritt das Leben und nicht anders verhält sich jeder Mensch, wenn er mit anderen zusammenwirkt, am vorgesehenen Ort zur vorgesehenen Zeit das Vorgesehene zu tun. Leben entsteht nur durch die Kraft des göttlichen Odems, dessen Teil auch die Lust und Liebe sind, und der Verlässlichkeit, dass nach zugrundeliegender Information Erwartete und Erforderliche zu tun. Die Verlässlichkeit entstammt nicht weniger einer göttlichen Kraft wie der Göttin Odem und jeder, der zuverlässig das ihm Obliegende tut, dient damit der Göttin. Daher liebt die Göttin auch die Treuen und verachtet die Untreuen im Leben der Menschen.

Zweckfrei man der Göttin dient
Und doch ist die reine Lust und Liebe, wie die Göttin sie in die Welt brachte, selbst der Verlässlichkeit vorgegeben, sobald es um die Göttin geht. Denn die Götter sind Mutter und Vater allen Lebens auf der Welt und alles andere folgt erst aus ihrem Willen, den der Mensch als Zweck oder Ziel manchmal zu erahnen vermag. Geht es allein um die Götter, ihre allgemeine Lust und Liebe, dann vermag den Menschen nichts anderes mehr zu binden, als der göttliche Willen, sich mit ihren Geschöpfen zu vereinen. So preisen die Menschen die Götter zu Ihren Zeiten und an Ihren Orten. Und alles, was die Menschen auf diesen Wegen finden, gehört den Göttern. Denn ihre reine Lust und Liebe adeln ein jedes Leben. Kein Begehren tritt hinter irgendeinem andern Ziel zurück, als der Göttin mit Leib und Seele zu dienen. Denn die Lust und Liebe sind ebenso zweckfrei wie das Leben und auch das Glück und nicht weniger die Wahrheit. Die Götter setzen die Zwecke für den Menschen in sein Leben, aber wenn es um die Götter und ihre Verehrung geht, dann herrschen in voller Reinheit und Allgemeinheit und aller Heiligkeit die Lust und Liebe, das Glück und die Wahrheit, auf dass alle Schwestern und Brüder im Gebet sich in ihrem allgemeinen Leben mit der Göttin vereinen. gp

Freitag, 27. August 2010

Des Lebens Lustbarkeiten

Gustav Klimt, Wasserschlangen II (1904/7)

Leid die Götter schufen,
dem Mensch den Weg zu zeigen,
Hilfe anzurufen,
zum Glück empor zu steigen.


Schmerzen treiben an,
das Schicksal rasch zu wandeln,
zeigen, was man kann,
zu retten sich im Handeln.


Licht die Götter zünden,
dem Mensch zum Glück zu leuchten,
Richtung zu begründen,
wenn Qualen auf sie scheuchten.


Schönheit uns bereiten,
dass Hässliches entschwindet,
Götter uns begleiten,
wenn dunkle Macht uns bindet.


Hell das Glück erstrahlt,
dass niemand es vergeude,
mit Genuss bezahlt,
der schmälert seine Freude.


Preisen wir das Schöne,
bejubeln wir die Pracht,
Lust uns alles kröne,
die Göttin hat gebracht.


Nur im Leben zähle,
an Freuden ward gegeben,
eingerammt die Pfähle,
zu weisen alles Leben.


Leben, Lust und Liebe
nichts anderes bezwecken,
als der Göttin Triebe
im Menschen zu erwecken.


Wenn in Leib und Seele
der Göttin Bild sich spiegelt,
niemand dabei fehle,
wenn man den Bund besiegelt.


Keinem wird gelingen,
das Leben zu bestreiten,
ohne zu erringen
des Lebens Lustbarkeiten.

© Karsten Cascais

Montag, 23. August 2010

Keine Lust und Liebe, die nicht der Göttin wären

Aus der Predigt des TdW's zum Ende der Hohen Woche

Meine Lust ist schier unendlich und meine Liebe ebenso und alles ist, mir zu dienen, gemacht.

Das sind die Worte der Göttin, den Sinn alles Lebens zu erklären. Der Mensch ist nur ihretwillen auf Erden, Leben ist nur ihretwillen und Glück zeigt uns allein den Weg zu ihr, unserer Göttin, zu den Göttern und dem Göttlichen. Nichts gäbe es lebend, das nicht von ihr wäre. Denn Leben wie Liebe und auch das Glück, das ist sie allein.

Des Menschen eigene Erkenntnis ist begrenzt
Der Mensch ist nicht geschaffen, den Sinn und Zweck seines Lebens zu ergründen. Ihm ist zwar zu Eigen, über sich selbst zu denken und auch darüber, dass er über sich selbst denken kann und ebenso über die Ergebnisse seines Denkens und auch wiederum darüber und so fort. Mit allen Fähigkeiten, die in ihn gelegt sind, kann er dies tun und nennt dies bisweilen auch Selbsterkenntnis- was indessen eine maßlose Selbstüberschätzung nur sein kann. Denn trotz dieser scheinbar unendlichen Selbstspiegelungen steht dem Menschen nicht mehr zur Verfügung als das, womit er schon auf der ersten Stufe denkt, sein Gehirn mit den dort sein biologisches Werden steuernden Programmen, wie sie besonders genetisch in seinen Zellen angelegt sind. Das ist sein Handwerkzeug der Erkenntnis, das ihm von Natur aus mit auf dem Weg gegeben wurde. Hieraus allein kann er nichts gewinnen, was nicht bereits in seinem Werden in ihn gelegt wäre. Nicht in ihn gelegt wurde indessen, sich am eigenen Schopfe aus allem herauszuziehen und neben den Göttern, oder was sonst über ihn stünde, Platz zu nehmen und sich selbst beim Leben von der Warte des Metaphysischen aus zu betrachten.

Trügerische gedankliche Vielfalt
Dass der Mensch überhaupt auf die Idee solcher über ihn und sein Werden hinausweisender möglicher Erkenntnisse kommen konnte, liegt wiederum bereits in seinem Werden– wie sollte es auch anders sein? Denn der Mensch wurde mit der Fähigkeit ausgestattet, nicht nur sich dessen bewusst zu werden, was er über seine Wahrnehmungsorgane erfährt, sondern auch gleichzeitig zu diesen als Gegenstände seiner Erfahrungen gedachten Dinge deren Gegenteil zu denken, also dass sie nicht wären und auch, was denn wäre, wenn sie nicht wären. Dies ist eine ebenso spektakuläre Eigenschaft seines Denkens wie das Bewusstsein überhaupt als sich selbst wahrnehmendes Wahrnehmendes (mit der Eigenschaft sich wahrnehmender Wahrnehmungen). Man kann auch diese weitere Fähigkeit mit einem Spiegel verdeutlichen, der indes alles in ihn Gespiegelte virtuell in das Gegenteil wandelt. So sehen wir einmal die sich wie unendlich wiederholenden Spiegelungen des Gespiegelten, die das Bewusstsein ausmachen, und zum anderen auch die sich dabei jeweils als ihr Gegenteil spiegelnden Spiegelungen, die dem Menschen die Eigenschaften der Diskursion und Diskussion verschaffen. Mit der Möglichkeit, sich von Allem auch dessen Gegenteil vorzustellen, gewann der Mensch seine Freiheit von dem Seienden, ohne indessen sich über das ihn und sein Werden Bestimmende erheben zu können. Er kann - das ist das wesentliche Ergebnis seines Bewusstseins - versuchen mit den Mitteln des Werdenden hierauf wiederum Einfluss zu nehmen, wie dies systematisch in der Technik geschieht. So erfand der Mensch das Rad und die Dampfmaschine und alles andere. Aber er kann sich nicht über das ihn bildende Physische erheben und nunmehr dort in ähnlicher Weise Einfluss nehmen. Dies mögen ihm die von ihm wahrgenommenen spiegelnden Spiegelungen, seien sie direkt oder konträr bzw. konvers, vorgaukeln, aber verlassen kann er die Physis seiner Existenz kraft dieser Fähigkeiten auch nicht intellektuell. Keinen besseren Beweis für diese Unfähigkeit gibt die Vielfältigkeit der weder belegbaren noch widerlegbaren Meinungen und Theorien auf dem Gebiet des Metaphysischen. Dies eröffnet den Menschen beliebige Freiheit auch in ihren Schlussfolgerungen, was deren Reichhaltigkeit erklärt. Der Mensch ist gewissermaßen von Natur aus mit einem Werkzeug ausgestattet, das er auf alles richten kann, ohne dass es ihm indessen etwas über die Wahrheit aussagen könnte.

Rummelplatz des Glaubens
Die Wahrheit jedoch, die dem Menschen bedeutet, wie es um seine erdachten Erkenntnisse, Schlüsse und Folgerungen bestellt ist, kann der Mensch - gäbe es nicht ein Göttliches - nur den Erfahrungen entnehmen, die er macht, wenn er seine Schlussfolgerungen in seiner physischen Welt anzuwenden versucht. Darum kann er nur aus Irrtum lernen, aus der Erfahrung, dass etwas nicht geht und er Abwandlungen solange wiederholen muss, bis etwas geht. Der Irrtum bestimmt das Leben des Menschen nicht weniger als der Mangel, der alles Werden bedingt, beide sind ständig vorhanden. Hierin spiegeln sich die Prinzipien der Evolution, wonach das ausscheidet, was nicht zum Überleben geeignet ist. Der Zweck, zu leben und die Art zu erhalten, bestimmt auch das Leben des Menschen. Alles was darüber hinausgeht, an Erkenntnissen über Richtung und Ziel, Zweck und Grund, kann nur auf besonderen übersinnlichen Weg in den Menschen gelegt sein. Hier tummeln sich nun alle Religionen und Weltanschauungen und auf diesen Platz muss sich auch das Heiligtum der Sieben Göttinnen begeben. Die ist kein Platz, auf dem die Erkenntnis blüht oder gar die Wahrheit herrschen würde, vielmehr kann ein Jedes, was euch hier begegnet, Lug und Trug sein und wird es zumeist auch sein. Das macht es für jeden so schwer, sich dort zu bewegen. Und doch findet ihr die einzigen Wege nur hier, die über das biologische Prinzip des Überlebens hinausweisen können. Viele nehmen an, dass ihnen solche Wege durch Gott oder ein Göttliches offenbart würden, wie in Form heiliger Schriften oder anderer Eingebungen. Die Offenbarung selbst kennt keine Begrenzung, so dass sie für alles nur Erdenkliche Verwendung fand und findet. Gewissheit indessen ist der Offenbarung nicht zu Eigen, diese findet sie ausschließlich in dem durch Glauben begründeten Postulat ihrer Richtigkeit. Dies ist aber nicht der Weg unseres Heiligtums.

Heiligkeit des Lebens
Wir haben einen anderen Weg, uns unseres Glaubens zu vergewissern, eingeschlagen. Wir gehen aus von dem dem Menschen von Natur aus zur Verfügung stehenden – das heißt vorhandenen- nur beschränkten Erkenntnismöglichkeiten durch Irrtum. Der Mensch kann danach nur das finden, was in seiner Welt ist und ihm zugleich über seine Sinne bewusst wird. Das ist nur Einzelnes. In seinem Inneren indessen verbindet er dies zu einem Allgemeinen. Alles Allgemeine erscheint nur in seinen Spiegeln. Das einzig Allgemeine, das er indessen in der Welt findet, ist das allgemeine Leben, das sich ausgebreitet hat, weiterhin ausbreitet und ausbreiten wird und dessen Teil auch ein jeder einzelne Mensch in seiner Singularität ist. Dem Leben ist die Richtung immanent: zu leben und an dem Überleben der Art teilzuhaben. Hieran scheidet sich der Irrtum, was richtig und was falsch ist. In des Bewussteinseins Spiegel des Menschen erscheint diese Eigenschaft als Wahrheit und das sich dabei einstellende Gefühl wird vom Menschen als Wohlempfinden wahrgenommen. Dieses Empfinden ist in ihm gesetzt, dass er sich stets dem Leben zuwende. Daher begreift der Mensch das Leben selbst als ein Streben nach dem Glück. Er nimmt das Leben als Glücksstreben wahr und die Wahrheit ist in ihm, um ihm anzuzeigen, dass er dabei die Richtung hält. Dies bestimmt den Menschen, bei allem was er tut, auch im Zusammenwirken mit anderen Menschen und bei der Herstellung der virtuellen Welt, der Welt, die nur entsteht, weil es die daran Beteiligten so wollen (selbst wenn sie gezwungen sind zu wollen). Wir im Heiligtum g l a u b e n (wissen es aber nicht), dass es Göttliches war, als das Leben in die Welt kam, tote Materie zum Leben erweckte und Programme schrieb, die Leben in allen Formen werden ließen und die sich wiederum weiterentwickeln. Wir glauben, dass es eine Göttin war (die aber nicht weniger als ein Gott oder auch ein bloßes Göttliches verstanden werden kann), die ihr Wesen als Glück offenbarte und somit allem die Richtung gab. Wir glauben, dass es der Göttin Lust und Liebe ist, die die Welt erblühen lässt. Daher glauben wir, dass das Leben das einzige Heilige ist und dass es ein Teil der Göttin auf Erden ist. Das Heilige am Leben aber ist die Lust und Liebe und nicht Schmerz und Leiden. Schmerz und Leiden sind Zeichen, dass der Weg, den die Göttin uns wies, als sie das Glück offenbarte, verlassen wurde. Sie mahnen zu Korrektur und auch zur Umkehr, auch zeigen sie an, wenn der Lebensweg des Einzelnen zu Ende geht. Somit glauben wir nicht an mehr als dasjenige, das im Menschen ist. Sein Leben als Allgemeingültiges, sein Herkommen durch Geburt und sein Weiterleben in der Art durch Empfängnis und Zeugung entnehmen wir nur diesem Zusammenhang.

Die Göttin meint jede Lust und Liebe
Wir sind aber überzeugt, dass wir die Göttin finden, wenn wir uns gezielt und bewusst in das begeben, was sie in die Welt brachte, um die Welt zu beleben. Denn alles Leben der Welt ist das Göttliche, alles was seither dort zu greifen ist. Das Leben entstammt der Lust und Liebe der Göttin und diese ist unendlich. Der Mensch aber lebt nur, um der Göttin mit seiner eigenen Lust und Liebe in jeder Form zu dienen. In der Natur hat die Göttin die Lust und Liebe mit der Erhaltung der Art verknüpft. Die Lust und Liebe der Göttin selbst aber sind weit mehr. Sie sind Teil des Glückes, dessen Strahlen sie in die Welt fallen ließ, womit sie es den dortigen Wesen offenbarte. Das geht weit darüber hinaus, was in der Natur zur Sicherung des Fortbestands des Lebens Frauen und Männer verbindet. Im leiblichen Gebet suchen sie im Heiligtum nicht die Sicherung des Lebens durch Empfängnis und Zeugung, auch nicht deren Symbolkraft, sondern die sich hier widerspiegelnde allgemeine Lust und Liebe der Göttin, wenn alle sich zu einer heiligen Familie finden. Das ist der Weg der Galaktisierung. Daher sind Zeugung und Empfängnis nicht Gegenstand der Galaktisierung. Die Verbindung aller Lust und Liebe zu der einzigen und ewigen und unendlichen Lust und Liebe der Göttin lässt die Menschen fühlen, selbst ein Teil von ihr zu sein. Sind es aber die Lust und Liebe selbst und nicht ihre Verknüpfungen mit der Biologie des Lebens, die uns zur Göttin führen, so kann eine jede Lust und Liebe im leiblichen Gebet zur ihrer Verallgemeinerung beitragen. Daher sind auch Formen gleichgeschlechtlicher Lust und Liebe nicht vom leiblichen Gebet und der Galaktisierung ausgeschlossen. Der Göttin Lust und Liebe blüht in Vielem, dies gilt auch für schwule Brüder und lesbische Schwestern im Gebet. Alle Lust und Liebe zwischen den Menschen kommt allein von den Göttern. gp

Sonntag, 15. August 2010

Der Freude neue Ode

Ida Herion Schule, Stuttgart 1927, Foto: Alfred Ohlen


Schäme dich nicht deines Begehrens
schone die Kraft sinnlosen Wehrens,
Schönheit verlockt alles Genießen,
über euch Glück wird sich ergießen,
feiern die Pracht, Götter euch schufen,
Liebe und Lust sie euch berufen,
himmlisches Heil euch zu bereiten,
auf euren Weg euch zu begleiten.

Nichts auf der Welt wurde geschaffen,
dass eure Kraft würde erschlaffen,
hungrig nach Glück gierig zu drängen,
neugierig, selbst sich zu versengen,
alles was ist, will euch verführen,
feurige Glut in euch zu schüren,
singet und trinkt, tanzet und liebt,
Gott ist die Welt, der ihr erliegt.

Lust in euch glüht, tief in den Herzen
Liebe erblüht, Kummer und Schmerzen
liegen besiegt fest dort begraben,
nicht nur, das wiegt, auch was kann laben,
Wonne und Qual, Sehnen und Trauer,
was deine Wahl, nichts ist von Dauer,
Spiegel allein mitteln dein Leben,
das nur kann sein, spiegelnd zu streben.

Alles was gilt, liegt in den Genen,
göttlich geplant, sinnliches Sehnen,
zeugende Kraft Leben gestaltet,
Werden bewirkt, Wachstum obwaltet,
Menschen treibt an, setzet die Kronen
ihnen aufs Haupt, sie zu belohnen
ob ihrer Tat, die schafft das Gut,
nicht nur ernährt lügende Brut.

Freude bricht aus, bläst deren Funken
jenen hinzu, glücklich volltrunken,
singend das Lied göttlichen Ursprungs,
wider des Leids ewigen Abgrunds,
preisen den Herrn, Göttin und Gott,
Elend und Last fegen hinfort,
sprudelt die Lust aus allen Poren
himmlisch im Rausch heilig verschworen.

…. ---- ….

Nur mit den Sinnen, Mensch lass dir sagen,
kannst du beginnen, Liebe zu wagen,
Lust zu genießen, Leib und Gestalt,
dir zu erschließen deren Gehalt,
dir auszubreiten und zu enthüllen,
dich hinzuleiten und zu erfüllen:
Götter dies schufen, euch zu beglücken,
wenn sie dich rufen, sie zu entzücken.

© Karsten Cascais


Freitag, 13. August 2010

Die Liebe der Göttin ist leiblich

Aus der Predigt des TdW

Liebe Freundinnen und Freunde im Gebet!

Die einigende Kraft der Liebe
Die Liebe stand seit je im Zentrum der Menschen und der meisten ihrer Versuche, sich das Leben zu erklären. Das ist bis heute so geblieben. Denn die Menschen fühlten stets, dass sie etwas zusammenhielt oder zusammen brachte, eine Idee oder eine Kraft oder irgendetwas anderes, das sie, aber nicht weniger die gesamte Natur, in ihrem Streben zu einer Gemeinsamkeit verband. Wir wissen heute, dass ohne dieses Streben, mit anderen zusammen etwas Gemeinsames zu bewirken, schon die einfachsten Stufen der belebten Welt nicht möglich wären. Dieses Streben ist aus der Sicht der Strebenden weit schwerer zu bestimmen, als aus der Sicht des Angestrebten und hierdurch Bewirkten, gibt doch das Bewirkte in unserem rationalen Denken dem Streben in der rückwärtigen Betrachtung einen Zweck und ein Ziel, während der Strebende subjektiv nur das Empfinden des aufeinander und zueinander gerichteten Bewegens erlebt, deren Ziele und Zwecke viele und vielfältig sein können.

Die Liebe ist wie das Leben nicht virtuell und dennoch allgemein
Dort, wo Leben erstmals entstand, als Zellen sich teilten und ihre Teilung aufeinander abstimmten, sich eine Gemeinsamkeit derart einstellte, dass sie verbunden sind, um etwas zu bewirken, und als Zellen begannen, sich auch Aufgaben zu teilen und zu einem Gemeinsamen zusammenzuwachsen, spätestens da kam die Liebe in die Welt. Denn die Liebe ist im Kern dasjenige, was Einzelnes im Leben mit anderem Einzelnen verbindet. Ihre Kräfte wirkten schon lange, bevor Lebewesen entstanden, die mit einem Bewusstsein ausgestattet waren. Doch die eigentliche Liebe, wie wir sie kennen und meinen, konnte sich erst entfalten, als Lebewesen die Fähigkeit erlangten, sich ihres Lebens bewusst zu werden und in ihrem Bewusstsein auch die Leben verbindende Kraft als Liebe zu spiegeln. Dennoch ist die Liebe als dasjenige, was Einzelne veranlasst, sich in bestimmter Weise mit anderen zu verbinden, eine objektive Erscheinung, die losgelöst von ihrer Wahrnehmung (im Bewusstsein) existiert. Sie ist eine Eigenschaft des Lebens, zu dem alle lebenden einzelnen Wesen gehören, so auch die Menschen. Nur das Leben ist allgemein, alles andere, vor allem seine Spiegelungen im Bewusstsein sind singulär, vereinzelt. Die scheinbar kollektive Wahrnehmung der Spiegelungen im Bewusstsein, ihre intellektuelle Verarbeitung und ihre Mitteilung unter den Menschen (und anderen Wesen) schaffen nur eine virtuelle Welt. Virtuell ist eine Welt, die vom Willen der an ihr Teilnehmenden abhängt etwa in der Weise, dass die dort als real angenommenen Dinge nur durch übereinstimmendes Verhalten der daran Beteiligten zustande kommen. Für den Einzelnen ist diese Unterscheidung weniger bedeutsam, als sie scheint. Ob er gegen einen zweifelsfrei realen Felsen anrennt, oder aber gegen eine Menschenkette, die sich zu bilden abgesprochen hat, um den Einzelnen nicht passieren zu lassen, macht keinen Unterschied für das Ergebnis. Bedeutsam indessen ist die Unterscheidung in der sozialen, also gesellschaftlichen Einbindung. Denn das Virtuelle bedarf der steten Bildung durch den Vollzug der sich hierauf beziehenden Information der daran Beteiligten, der Aufforderung, tue das, was zu tun du unterrichtet bist! Das unterscheidet das Reale vom Virtuellen und das Einzelne vom Allgemeinen. Das was virtuell als reales Allgemeines unterstellt wird, bedarf stets des Vollzugs und der Bewirkung durch die daran teilnehmenden Einzelnen. Diese aber können sich auch immer anders verhalten, als abgesprochen oder verlangt oder erwünscht. Somit sind beim Virtuellen stets auch moralische Ansprüche inmitten, die der Pflicht, das Verlangte oder Versprochene zutun, und die der Bedrohung, wenn man seine Pflicht nicht erfüllt. Das Leben indessen ist dem gegenüber ein reales Allgemeines, in das die einzelnen Wesen, so auch der Mensch, eingebunden sind. Das Leben war schon vor dem einzelnen Menschen da, als Mutter und Vater ihn empfingen und zeugten, und es wird nach ihm da sein, wenn er selbst Kinder geboren oder gezeugt hat, in denen das Leben weiterhin ist, ohne dass es auf sein eigenes Leben noch ankäme. Das Leben ist das Allgemeine, dem der Einzelne entstammt. Das Leben des Einzelnen selbst ist ein Einzelnes, in dem es ständig die Voraussetzungen, es aufrechtzuerhalten selber schaffen muss. Die einzige Form, am allgemeinen Leben bewusst teilzunehmen, ist es, sich mit den anderen in der Findung des Allgemeinen Lebens zu verbinden.

Die Bewusstwerdung der verbindenden Kraft der Liebe
Die Liebe ist dem Leben als Kraft zu Eigen, das Einzelne mit anderem Einzelnen zu verbinden, wodurch das Leben selbst als Realität entsteht. Ohne dass Einzelnes zur Vereinigung mit anderem Einzelnen strebt, könnte von ihnen gemeinsam nichts bewirkt werden. Es würden keine Zellverbände entstehen, keine Organe und keine Organismen, kein Blatt, kein Halm, keine Mücke und kein Mensch. Das ist elementar. Die Liebe, die das Einzelne auf das von ihm mit anderen gemeinsam zu Bewirkende hin ausrichtet, ist unverzichtbar, mehr noch, sie ist das Eigentliche des Lebens. Betrachtet man das Leben, dann findet man die so zusammenwirkenden einzelnen Teile und Organismen und die ihnen zugrunde liegende Information, der zu entnehmen ist, was ein jedes Teil zu tun hat, dass das Leben entsteht. Bleibend und beständig und damit unsterblich ist allein die Information, nicht bleibend, vorübergehend und sterblich ist das Bewirkte, dessen Prozess man auch als Werden umschreiben kann. Jedes Einzelne, auch der Mensch, ist nur etwas Bewirktes und damit Sterbliches. Die Kraft des Bewirkenden aber, die die Information, wie sie etwa in den Genen aufgeschrieben ist, im Verhalten des Einzelnen umsetzt, die ist das Leben und die Eigenschaft, die sich die Einzelnen zum gemeinsamen Bewirken verbinden lässt, ist die Liebe. Auch auf dieser Ebene des Lebens kann schon das stets werdende Einzelne als etwa Virtuelles beschrieben werden, denn in jedem Augenblick hängt es davon ab, dass alle beteiligten Einzelnen, wie die Zellen, sich auch so verhalten, dass der Einzelne wird und für einen einzigen Augenblick auch ist, bevor der nächste Augenblick kommt und auch jetzt alle Beteiligten ihre erforderlichen vorgesehenen Beiträge leisten. Wir haben es aber aus Gründen der Darstellung vorgesehen, nur dann von virtuellen Formen sprechen, wenn die zur Bildung des Bewirkens (und des Werdens) erforderlichen Beiträge der Beteiligten bewusst erfolgen. Denn für den Menschen hat die Bewusstwerdung dieser Vorgänge für alle weiteren Formen menschlichen Zusammenlebens die wichtigste Bedeutung. Mit der Bewusstwerdung der das Leben eines Einzelnen bewirkenden Vorgänge wurde die Möglichkeit geschaffen, dass das Einzelne wiederum selbst in den ihn schaffenden Vorgang eingreift. Dies wurde möglich, weil das Bewusstsein nicht nur die das Einzelne bewirkenden Vorgänge bewusst machte (spiegelte), sondern auch die Tatsache der Bewusstwerdung selbst wieder bewusst machte und so fort (sich spiegelnde Spiegelungen). Damit wurde sich der Mensch auch der die Einzelnen zu einem gemeinsamen Bewirken zusammenfügenden Lebenskraft, mithin der Liebe bewusst. Dies galt auch für die Verknüpfungen, die die Natur in ihrer Evolution bereits genetisch geschaffen hat und die Grundlage für die Vermehrung waren. Hierin liegt die enge (bewusste) Verknüpfung des Sexuellen mit der Liebe begründet. Entsprechendes gilt aber auch für die weiteren elementaren Formen des Zusammenlebens wie bei der Sorge für die Kinder. Nicht anders verhielt es sich mit den Trieben. Auch sie sind von der Natur bereits konditioniert, bewusst geworden spiegelt sich ihr Zusammenwirken mit dem Belohnungs- und Bestrafungssystem im Menschen, dem Wohl- und Übelempfinden. Die Wahrnehmung der Liebe indessen war von weitreichender Bedeutung, erlaubt sie dem Menschen doch einen Blick in das Lebensgeheimnis und zeigte ihm die Kraft, wie die Götter über die Liebe die Menschen und alles verbanden, damit Leben sein kann.

Die Liebe ist allein durch jeden einzigen Leib in der Welt
Die Kraft des Zusammenführens, die Leben erst entstehen lässt, als Liebe dem Menschen bewusst geworden, ist eine Eigenschaft des allgemeinen Lebens und damit auch die des Lebens eines jeden einzelnen Menschen. Sie steht notwendigerweise im Zentrum des Prozesses seines Werdens, der in jedem Augenblick, solange er den vorgegebenen Informationen gemäß abläuft, den Menschen erzeugt und damit Teil des Lebens werden lässt. Am stärksten erfährt der Mensch sie dort, wo die Natur sie unmittelbar mit dem Leben verbunden hat, wie im Geschlechtlichen im Hinblick auf die Vermehrung. Der Mensch ist sich aber ihrer darüber hinaus bewusst und gestaltet mit ihr nicht weniger die virtuelle Welt. Denn auch das Zusammenwirken mit anderen Menschen, um aufgrund gemeinsam vorliegender Information (durch Absprache oder infolge sonstiger Motivation) zusammen ein Gemeinsames zu bewirken, ist nicht anders möglich, als durch die Kraft des Lebens, das Einzelne mit anderen Einzelnen zu verbinden. Nichts lag daher näher, als diese Leben bildende Kraft selbst zur Grundlage ihrer nunmehr bewussten Anwendung zu machen bis hin zur moralischen Extremforderung, wie liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Ebenso nahe liegt die theologische Annahme, dass sich in der Liebe das Göttliche selbst äußere, dass Gott die Liebe ist (Deus caritas est). Denn nur durch die Liebe kann Leben entstehen, nur wenn sich das Einzelne zum Gemeinsamen in der vorgesehenen Form findet. Deswegen blicken wir in der Liebe tatsächlich dem Göttlichen in die Augen – soweit das Leben es wiederum erlaubt. Denn der Rahmen, den uns das Leben ermöglicht, ist nicht frei. Nur innerhalb dieses Rahmens können wir lieben und Leben nach der Liebe gestalten. Den Rahmen aber bilden die Informationen, die jedem Werden zugrunde liegen, wie vor Allem die genetischen. Dazu gehört auch der Weg, wie die Informationen das Leben als Allgemeines und damit auch das einzelne Leben eines jeden Einzelnen werden lassen. Grundlage ist somit stets das Leben des Einzelnen, so wie jeder sich seiner selbst bewusst ist. Im Bewusstsein eines jeden Einzelnen treibt die Göttin ihre Frucht in Form der Liebe, der Wahrheit und des Glücks. Das heißt, die Liebe kommt in die –virtuelle- Welt unserer Gesellschaften ausschließlich durch den Einzelnen als Ausdruck der Kraft des sich in jedem Einzelnen niederschlagenden allgemeinen Lebens. Keine Liebe ist in der Welt, die nicht in einem Einzelnen wäre. Der sich selbst bewusste einzelne Mensch aber ist eine seelisch-körperliche Einheit, die durch das Werden in jedem Augenblick seiner Existenz erzeugt ist. Somit ist auch die Liebe nur durch diesen jeweils einzigen Leib in der Welt. Die Liebe ist die Kraft, die den Einzelnen leiblich werden lässt, sie wirkt aber nirgendwo anders als dort im Einzelnen, nicht anders als Leben nur jeweils in jedem Einzelnen ist und sonst nirgendwo. So hat die Göttin der Welt die Liebe gebracht, ansonsten ist sie nur bei ihr.

Rückkehr zur Leiblichkeit der Liebe
Die Liebe aber wurde in vielen eurer Kulturen entleiblicht und dem Einzelnen als das allein ihm Eigene scheinbar entwunden. Die Liebe wurde vergewaltigt und zu einer gegen den Menschen gerichteten Waffe geschmiedet. Dies geschah durch den Sündenfall des Idealismus, der das Einzelne durch das angeblich reale Allgemeine der Begriffe ersetzte, den Hilfsdienst zur Hauptsache und die Hauptsache, den Menschen, zum Hilfsdienst degradierte, das Virtuelle zum Realen erhob und das einzelne Reale zum Virtuellen und damit der Macht anderer und deren Bedürfnisse unterwarf. Losgelöst von der leiblichen Existenz eines jeden Menschen aber wird die Liebe zu einer Geißel, da sie wie alles Abstrakte an der Beliebigkeit der Worte und der Begriffe teilhat. Die Liebe als Abstraktum ließ sich beliebig gegen das Leben der Individuen richten, als Liebe zum Regenten und Führer, zum Volk oder einer Klasse, als Liebe zu einer Idee, selbst als Liebe zu Gott. Die Liebe als Absolutes hat sich von ihrem Inhalt längst befreit, das Leben durch Zusammenführung des Einzelnen mit anderem Einzelnen zu schaffen. Nunmehr konnte man sogar mit der Liebe begründen, konkretes Leben, also das Leben Einzelner, zugunsten allgemeiner Begriffe zu opfern! Die Begriffen eigentümliche Neigung zur Perversion erweist sich kaum deutlicher: ideologisch bezwecken Begriffe zumeist das Gegenteil dessen, was als Inhalt sie vorzugeben scheinen. Alles Abstrakte neigt zur Entartung, denn ihm fehlt die Verbindung zum Einzelnen, doch nur dort ist das Leben, sind die Liebe und die Wahrheit. So wie man kein einziges Lebensmittel unabhängig vom konkreten Verzehr trennen kann, verhält es sich auch mit der Liebe. Nur in der leiblichen Existenz eines jeden Einzelnen gründet die Liebe und nirgendwo anders und niemals im Allgemeinen. Deshalb, liebe Freundinnen und Freunde im Gebet, finden wir uns zum Dienst an unserer Göttin hier zusammen, um gemeinsam zu ihr zu beten, auf dass sie uns ihre Liebe in jedem von uns offenbare. Denn es war die Göttin, die die Kraft des Lebens in Form der Liebe in die Welt brachte, als sie sie befruchtete, so dass erstmals tote Masse sich organisierte und hieraus das erste Leben entstand, nicht ohne dass die Kraft des Lebens in Form der Liebe das eine Einzelne mit dem anderen verband. Diese Kraft ist seither in der Welt. Sie erlebt und erfahrt ihr seither als Liebe allein in euch. Denn diese Kraft ist ein Teil der Göttin, die sie nur im Lebenden wirken lässt. Jeder, der behauptet etwas anderes sei die Liebe, der verleugnet die Göttin. Die Göttin ist die Liebe, Gott ist die Liebe, nichts Göttliches ist ohne sie. Im Menschen findet ihr sie allein im Leben und damit allein in seinem Leib. Deswegen beten wir auch mit den Leibern zur Göttin statt nur mit Worten, Begriffen und anderen Symbolen. gp